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Der Alptraum: »Mein Mailing ist langweilig…«

9. Februar 2006

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Direct Mailer’s Roundtable
peterjuergenbeck@coin-sl.com

DER ALBTRAUM, WENN SIE SCHON VOR DER AUSSENDUNG SPÜREN:

»MEIN MAILING IST LANGWEILIG UND WIRD KEINEN RESPONSE BRINGEN«

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Liebe Leserin, lieber Leser,

heute Nacht hatte ich einen der Albträume, die Sie vielleicht aus dem Bereich »Mathematik« kennen…

Sie sitzen bei einer Schulaufgabe. Sie haben nur noch wenige Minuten bis Abgabeschluss…

…aber auf Ihrem Papier steht noch so gut wie gar nichts.

Dieser Mathematik-Albtraum wurde bei mir abgelöst vom Abtraum, dass ich als Redakteur morgens zu spät in die Redaktion einer großen Tageszeitung komme…

…mich an den Türen meiner Chefs und Kollegen vorbeischleiche, dann an meinem Schreibtisch sitze — und keine Geschichte habe.

Heute Nacht hatte ich nun eine ganz neue Version von diesem Albtraum:

Ich soll einen Magalog (Verkaufsbrief in Zeitschriften-Format) für ein neues Verlagsprodukt schreiben. Der Magalog muss unbedingt sehr erfolgreich sein. Die ganze Verlagsleitung schaut mir dabei über die Schultern.

Ich schreibe mühsam an einem Artikel für diesen Magalog herum, habe schließlich 3 Magalogs geschrieben. Die lege ich vor mir nebeneinander auf den Boden, schaue drauf — und bin völlig unzufrieden:

Die Magalogs verlaufen vor meinen Augen in eine belanglose Soße: Uninteressant. Langweilig. Ich habe das sichere Gefühl, dass keiner dieser 3 Magalogs hohen Response ziehen wird.

Es gibt Leute, die betrachten solche Träume als göttliche Eingebung, ändern daraufhin total ihr Leben. Bei mir ist das ähnlich: Ich lerne aus solchen Träumen.

Zum Beispiel, dass alle meine Magalogs, Mailings und alle anderen Texte s-t-a-r-k-e Highlights brauchen. Solche, die ich auch im Schlaf erkenne.

Was also tun, wenn Sie bei Ihrem Mailing spüren: »Das wird nichts… Das bringt keinen hohen Response!«

In solchen Fällen orientiere ich mich sehr stark an der BILD-Zeitung: Was zieht bei der so viele Leser?

Es sind die Schlagzeilen!!!

Habe ich also einen Verkaufsbrief vor mir liegen, frage ich mich nicht: wie könnte ich den besser machen? Sondern: Welche Schlagzeilen fehlen dem noch?

Welche Schlagzeilen könnten diesen Brief richtig stark machen?

So einen Verkaufsbrief sehe ich nicht als ein ganzes, großes Stück. Sondern mehr als eine Zeitung, die aus mehreren Artikeln und deren Schlagzeilen besteht.

Genau so lesen Ihren Verkaufsbrief nämlich auch die Leser: Nicht als einen einzigen Brief von oben bis unten! Die picken sich vielmehr erst die Highlights heraus.

Die lesen Ihren Brief wie eine Zeitung: Teil für Teil. Nicht das Ganze auf einmal.

Also:

Quält Sie der Gedanke, dass Ihr schon fertig geschriebener Verkaufsbrief flau und langweilig ist, dann schreiben Sie ihn nicht gleich ganz von oben bis unten um…

Probieren Sie es mal so: Schreiben Sie immer mehr Schlagzeilen mit den dazu gehörenden Geschichten in Ihren Brief.

Achten Sie darauf, dass Ihre Schlagzeilen vor allem starke Nutzen versprechen. Nutzen, die möglichst nahe am Bedürfnis Ihrer Leser dran sind.

Überlegen Sie sich, wie sieht die ideale Traumwelt Ihres Lesers aus? Was würde er sich von einer guten Zauberfee wünschen?

Versprechen Sie in Ihren Zwischen-Headlines und den drangehängten Geschichten davon soviel Sie nur können.

Jawohl, Ihr Brief kann durchaus so klingen, als würde ihn eine gute Zauberfee an Ihren Leser schreiben. Ein Brief, der Ihrem Leser ein viel besseres, ein traumhaft schönes Leben verspricht.

Dabei wird Ihr Brief immer länger und länger. Streichen Sie dann alles Langweilige weg — und Sie haben plötzlich einen tollen Brief vor sich.

Wie immer, bitte: Das ist keine Regel, wie Sie’s richtig machen. Kein e-i-n-z-i-g-e-r, vielleicht auch noch staatlich anerkannter Weg, wie »man« Mailings schreibt!

Nur eine von vielen Vorgehensweisen, wie Sie zu einem responsestarken Verkaufsbrief kommen können.

Vielleicht passiert es auch, dass die hier geschilderte Vorgehensweise Sie auf die Idee zu einem völlig neuen Brief bringt.

Viele Grüße
Peter J. Beck
www.coin-sl.com/texter

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