Direct Mailers Roundtable

Die Profi-Seite für Texter und Direktwerbe-Unternehmer

Wie Sie Speedwriting lernen

17. August 2006

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Direct Mailer’s Roundtable
peterjuergenbeck@coin-sl.com

17. August 2006

WIE SIE SPEEDWRITING LERNEN

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Liebe Leserin, lieber Leser,

was ich Ihnen heute erkläre, das praktiziere ich
gerade jetzt… ich schreibe Ihnen ganz schnell -
ganz schnell!!!! - einen Text, obwohl ich das
heute gar nicht wollte…

An diesem Donnerstag wollte ich Ihnen also keinen
Direct Mailer’s Roundtable schreiben.

Diesen Brief wollte ich eigentlich übers Wochenende
schreiben. Mir erst lang und breit überlegen, was
ich Ihnen schreibe….

Erst im Kopf eine Gliederung und einige
Textpassagen ausdenken …dann eine Tasse Tee
kochen …und mir dann viiiiiiiiel Zeit zum
Schreiben lassen.

Sie kennen diese Hinauszögerei… sie ist grausam
…sie ermüdet. »Procrastination« nennen unsere
US-Texter-Vorbilder das. (Da er aus dem
Lateinischen kommt, gibt’s den Ausdruck auch in
Deutsch.)

Das Gegenteil davon nennt sich Speedwriting.

Speedwriting basiert auf dem »Assoziativen
Schreiben«. Dabei schreiben Sie einfach los. Den
attraktivsten Gedanken aus dem Satz, den Sie
gerade schreiben, führen Sie im nächsten Satz
fort. Den attraktivsten Gedanken dieses Satzes
führen Sie dann im nächsten Gedanken fort.

So ein Speedwriting musste ich schon längst als
Boulevard-Journalist praktizieren. Stellen Sie
sich vor, Sie sitzen um 1 Uhr nachts allein beim
Nachtdienst in der Redaktion, da kommt von den
Nachrichtenagenturen die Information, dass ein
wichtiger Politiker verunglückt ist…

Sie holen zu den Agenturmeldungen weitere Infos
aus dem Fernsehen, von der Polizei, von weiteren
Informanten, die jetzt noch auf den Beinen sind,
oder die Sie einfach aus dem Bett klingeln.

»In 20 Minuten brauchen wir die Geschichte«,
drängelt Sie am Telefon der Chef vom Dienst aus
Hamburg.

Da bleibt nur eins: Losschreiben… Speedwriting,
Assoziatives Schreiben.

Damals machte ich das intuitiv immer besser.
Blieb mir ja auch nichts anderes übrig. Sonst
hätten die mich schnell rausgeschmissen.

Schön wär’s, Sie könnten das irgendwo richtig gut
lernen. Mein Traum - würde ich nochmals ganz von
vorne anfangen - wäre nach wie vor der
Studiengang »Creative Writing« an einem College
in den USA….

Dort lernen Sie alles übers Schreiben. Von der
Pike auf. Zuerst ohne Hinblick darauf, was Sie
später schreiben wollen: Reportagen, Nachrichten,
Reden, PR-Texte, Verkaufsbriefe, etc.

Ohne Creative-Writing- Studium geht’s aber auch.
Holen Sie sich einfach selbst Ihre Unterrichts-
mittel zusammen. Die meisten finden Sie in den
USA. Sie lernen z.B. viel aus Büchern übers
Schreiben von Kurzgeschichten. Oder aus Büchern
über journalistische Schreibstile. Oder wie man
Gruselgeschichten schreibt. Oder Biografien.

Oder REDEN!!!!!!!!

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine
Vortragsveranstaltung. 200 Zuhörer. So an die
fünf oder sechs Redner haben schon gesprochen.
Sie sind vom vielen Zuhören schon etwas ermüdet.
Die Veranstaltung ist schon bald vorbei.

Da zeigt plötzlich jemand auf Sie: »Frau/Herr
schreibt super Werbebriefe …erst kürzlich habe
ich ein tolles Beispiel von ihr/ihm gelesen.«

Mit donnerndem Applaus werden Sie ans Rednerpult
genötigt: »Erklären Sie uns doch bitte Ihre
erfolgreiche Arbeits-Philosophie… «

Für viele US-Texter, die ich in den USA kennen
lernte, ist so was überhaupt kein Problem. Die
stehen auf, gehen ans Rednerpult, machen ein
kleines Späßchen …und plötzlich reden und reden
die. 50, 100 oder 200 Verleger, Kollegen und
Marketingmanager hören gespannt zu.

Die US-Kollegen können das. Die lernen das schon
an der Highschool. Intensiv dann aber am College.
Gut reden, gut argumentieren können gehört in den
USA zur Allgemeinbildung demokratischer Bürger.

Gestern erst sah ich dagegen im Mittagsmagazin
von SAT.1, wie deutsche Bürger bei der Jobsuche
stottern: »Könnte ich mich bei Ihnen als xy
bewerben?« Demütigend!

Ich sah diese SAT.1-Sendung und noch am selben
Tag bekam ich ein E-Mail von einem US-Kollegen,
den ich sehr schätze: Er empfiehlt darin allen
Texter-Kollegen, dass sie reden lernen. Er nannte
ihnen dazu einen US-Kurs auf CDs.

So kam ich auf die Idee, dass ich Ihnen diesen
Brief hier schreibe. Denn das Reden halten -
zumindest aber schreiben - können, DIE Fertigkeit
überhaupt für Texter ist, erkannte ich schon
spätestens vor 3 Jahren sehr intensiv.

Ich schrieb damals ein Werbe-E-Mail, das mir sehr
gut von der Hand ging. Es war für den Reden-
Berater - ein Loseblatt-Werk für Profiredner
www.redenberater.de

Schon damals fiel mir auf, welch starke
Parallelen Reden schreiben mit allen anderen
Schreibgattungen hat. Wie sehr die
Vorgehensweisen der Redenschreiber auch die
Vorgehensweisen z.B. der Werbetexter sind.

Sehen Sie sich das einfach mal an. Auf der
Website des Reden-Beraters finden Sie sofort
einige Beispiele. Sie wissen dann, was ich meine.

Sie können sich dort auch einen kostenlosen
Newsletter abrufen.

Das Loseblatt-Werk könnte für Sie aus 3 Gründen
interessant sein…

a) Sie halten öfter mal eine Profi-Rede

b) Sie wollen Kunden gegenüber überzeugender
auftreten

b) Sie sind, wie viele Schreiber, stockneugierig
auf andere Schreibgattungen

c) Sie wollen neue Schreibtricks kennen lernen

d) Sie möchten als Texter auch Reden schreiben
(so was könnte ich mir für viele Kollegen sehr,
sehr gut vorstellen)

Das Texten für dieses Loseblatt-Werk ging mir
also leicht von der Hand, weil’s so viel mit
meinem geliebten Beruf Werbebrief-Texten zu tun
hat.

Gespannt las ich z.B. das Kapitel über
Assoziatives Reden bzw. Speedwriting.

Schmökern Sie einfach mal übers Wochenende auf
der Site http://www.redenberater.de

Ist spannend und bringt Ihnen als Schreiber viel
Neues.

Und machen Sie sich hin und wieder den Spaß, dass
Sie ganz bewusst schnell schreiben. Dass Sie sich
also hinsetzen und richtig Spaß dabei haben, wie
Sie Ihren Text in den PC fetzen.

Stellen Sie sich dabei einfach vor, Sie sind
Reporter bei einer tollen Traumzeitung wie dem
»Miami Herald« oder der »Washington Post« und
hämmern die nächste Watergate-Story in die
Maschine.

Stoppen Sie, wie schnell Sie eine Manuskriptseite
runtertippen.

Eines verspreche ich Ihnen: Sie können immer
schneller schreiben, als Sie gerade glauben. Ich
merkte das, als ich nach einigen Jahren
Zeitschriften-Redakteur wieder zur Tageszeitung
zurückging…

Eine Geschichte, an der ich bei der Zeitschrift
einige Tage rumkaspern durfte, musste ich bei der
Tageszeitung wieder in zwei Stunden schreiben.

Als Schreiber wird man schnell mimosenhaft. Legen
Sie daher immer wieder mal ein paar Speedwriting-
Sprints ein. Rattern Sie also immer wieder mal
schnell einen Text in die Maschine.

Darf ich Ihnen noch ein paar Speedwriting-Tipps
für Word geben?

a) Tippen Sie vor und nach einem Wort einen “*”,
wird das Wort automatisch *fett*.

b) Tippen Sie vor und nach einem Wort einen “_”,
wird das Wort automatisch _kursiv_.

c) Merken Sie während des Schreibens, dass Sie
ein Wort besonders oft tippen müssen, so erfinden
Sie dazu schnell eine Tastenkombination, z.B.
»xy« und ersetzen sie die dann mit der
Suche/Finde-Funktion mit Ihrem häufigen Wort.

So, das war’s. Trotz allem Speedwriting habe ich
für diesen Brief doch wieder über 2 Stunden
gebraucht.

Aber Sie sind’s mir wert!

Mit freundlichen Grüßen
Peter J. Beck
www.coin-sl.com/texter
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Raus aus der Website-Falle!

10. August 2006

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Direct Mailer’s Roundtable
peterjuergenbeck@coin-sl.com

10. August 2006

RAUS AUS DER WEBSITE-FALLE!

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Liebe Leserin, lieber Leser,

überraschend viele Unternehmer bitten mich zur
Zeit um einen Blick auf ihre Websites:

»Was kann ich daran verbessern?

Wie kann ich damit mehr verkaufen?«

Darunter ist z.B. der Anbieter von Kennenlern-
Abenteuern auf einer Burg in Deutschland.
Weibliche und männliche Singles sollen einen
mysteriösen »Mord« aufklären …und sich dabei
kennen lernen.

Oder der Anbieter eines neuen Mittels, das
Kratzer im Autolack angeblich vollkommen
verschwinden lässt.

Darunter aber auch viele Freiberufler, die als
Texter oder Berater erstmalig Kunden gewinnen
wollen.

Allen diesen Websites ist eines gemeinsam: Als
Leser müssen Sie sich erst mühsam selbst
heraussuchen, was die Anbieter Ihnen verkaufen
wollen. Oder was Ihre Vorteile sind.

Heute Nacht beschäftigte ich mich z.B. intensiv
mit der Website über den Kratzer-Entferner für
Autolacke….

Die optisch sehr gut gemachte Seite zeigt Ihnen
viele Vorher/Nachher-Fotos: Autokotflügel mit
Kratzer, Autokotflügel ohne Kratzer.

Sie müssen aber erst suchen, dann finden Sie
endlich den Trick, wie das neue Mittel Kratzer
angeblich vollkommen verschwinden lässt.
(Nämlich indem es die Farbkanten rechts und
links bzw. oberhalb und unterhalb des Kratzers
ineinander verschwimmen lässt.)

Wo aber bleibt da die Begeisterung? Wo bleibt
das Herzklopfen, wenn ich mit dem Polierlappen
über den Magic-Black-Lack meines geliebten
Autos fahre und der schreckliche Kratzer Strich
für Strich verschwindet?

Hätten Sie gerade einen Kratzer im Lack, wer
wäre Ihnen da jetzt lieber?

a) Der aalglatte, gut gekleidete Marketing-
Manager, der Ihnen am Schreibtisch erklärt, mit
welcher Methode sich der Kratzer entfernen
lässt?

Oder…

b) Der Mechaniker, der Ihnen lachend vorführt,
wie er den Kratzer von Ihrem Autolack wegreibt?

Also klar doch…

Der Text, der mehr verkauft, wird immer der
sein, der Ihnen ZEIGT, wie Sie ein Problem
lösen. Der Ihnen aber auch ZEIGT, wie Sie dank
gelöstem Problem glücklicher leben (…endlich
parken Sie Ihr Auto sogar vor einer Schule und
machen sich keine Sorgen. Ein Kratzer ist ja
jetzt keine Katastrophe mehr).

So ein Text bringt dann hohen Response, wenn
der Anbieter ihn so schreibt, wie er mit einem
möglichen Kunden persönlich reden würde - und
wie er ihm alles persönlich zeigen würde.

Vergessen Sie dabei zuerst einmal alle
Werbebrief-»Regeln«. Ihre Emotion ist viel,
viel wichtiger als irgendwelche Formalitäten.

Außerdem: Schreiben Sie so, wie Sie reden und
zeigen, dann schreiben Sie meist automatisch
responsestark.

Und was wird dann aus der schönen Website?

Wenn wir beides haben? Die Website UND den
Zeigetext?

Vor genau dem Problem stand gerade Webdesigner
PV, mit dem ich zur Zeit zusammenarbeite. Paul
hat einen der Immobilienmakler unter Vertrag,
die den neuen Trend an der Costa del Sol
erkannt haben: Weg von der Costa del Sol!

Immer mehr Costa-del-Sol-Residenten flüchten
vor dem Lärm und den hohen Preisen und
interessieren sich für Immobilien-Newcomer wie
Rumänien. Also hat Pauls Kunde jetzt sehr
attraktive Rumänien-Immobilien im Angebot.

Aber diese neuen Immobilen verschwinden im
riesigen Angebot des Maklers.

Vor allem verschwinden sie auf der Website!!!!!

Diese neuen Angebote müssen also viel mehr in
den Vordergrund. Aber wie???????

»Seine Website wird der Makler nie aufgeben«,
sagt Paul. »Die braucht er aus Imagegründen.
Damit zeigt er seine Größe.«

Das nenne ich die Website-Falle.

Die Lösung:

Der Makler behält seine Site. Aber er bekommt
auf jede Seite dieser Site einen dicken, fetten
Link: »Wollen sie eine Villa am Meer
für 27.000 Euro!«

Der Leser gerät dann auf eine Landing-Page, die
ihm wie unter Freunden vorschwärmt, wie schön
es sich jetzt in Rumänien leben lässt.

Diese Landing-Page soll also so aussehen, wie
ein ganz normaler, gedruckter Brief.

Und das gleiche riet ich dem Anbieter des Anti-
Kratzer-Mittels: Stark sichtbarer Link auf die
Landing-Page…

Denn dort und nicht auf der Website verkauft
der Anbieter wirklich viel.

Aber bloß kein Link von der Landing-Page auf
die Website!!!!!! Denn dort liest sich der
Leser wahrscheinlich fest, klickt hin und her -
kauft aber dann doch nicht, weil dafür der
Anreiz fehlt.

Der Weg von der Landing-Page muss also direkt
auf das Abruf-Formular führen.

Also…

Mehr Mut zu Landing-Pages! Dazu ermuntere ich
Sie.

Mir kommt die Situation bei der Internet-
Werbung so vor wie bei Print…

In den USA haben die Kollegen Riesen-Erfolg mit
ausführlichen Verkaufsbriefen. In Europa
hingegen quälen sich die Anbieter mit mäßig
erfolgreichen Kurzbriefen und bunten
Prospekten.

Genauso sind die US-Kollegen mit den
ausführlichen, briefigen Landing-Pages sehr
erfolgreich. In Europa quälen sich die Anbieter
mit mäßig erfolgreichen Web-Sites.

Es ist mir schleierhaft, warum das so ist.

Tatsache ist nämlich auf alle Fälle…

Mit einer guten Landing-Pages verkaufen Sie
wesentlich mehr als mit einer Website.

Also: Raus aus der Falle :) )

Viele Grüße
Peter J. Beck

Mit freundlichen Grüßen
Peter J. Beck
www.coin-sl.com/texter

PS: Schicken sie mir ruhig den Entwurf Ihrer
Landing-Page vorbei. Ich sehe gerne mal drüber
und gebe Ihnen Tipps. (Kostet Sie nichts.)
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Niemand braucht Diplom-Werbetexter!

3. August 2006

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Direct Mailer’s Roundtable
peterjuergenbeck@coin-sl.com

3. August 2006

NIEMAND BRAUCHT DIPLOM-WERBETEXTER!!!

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Liebe Leserin, lieber Leser der »Generation
Praktikum«, über die der SPIEGEL in dieser Woche
in seiner Titelgeschichte berichtete…

Sie kommen frisch von der Uni oder haben sonst
irgendeine angeblich sehr qualifizierte
Ausbildung hinter sich, bekommen aber keinen
festen, »normalen« Job.

In der Hoffnung, dass Sie doch mal irgendwo
hängen bleiben, wandern Sie von Praktikum zu
Praktikum. Werden dort schlecht bezahlt und
ausgenutzt.

Ich verstehe nicht, warum Ihnen nicht mal der
SPIEGEL die ganze Wahrheit sagte…

Als Beispiel berichtete er auch unter vielen
anderen über eine 25-jährige Mireille, die an
der Fachhochschule in Nürnberg BWL studiert
hatte…

Nach ihrem Diplom im Frühjahr 2004 zog es sie
in den PR-Bereich, sie absolvierte zunächst ein
einjähriges Volontariat bei einer Promotion-
Agentur in Hamburg. Anschließend hätte sie dort
nur projektbezogen bleiben können, für drei
Monate. Sie lehnte ab. »Ich dachte, ich hätte
bessere Chancen, gerade wegen meiner
Berufserfahrung.« Doch alles, was ihre bis dato
rund 300 Bewerbungen einbrachten, waren zwei
Praktika in Hamburger Werbeagenturen mit 50-
Stunden-Woche und Wochenendarbeit für 500 Euro
brutto im Monat…

Was der SPIEGEL verschwieg…

Die 25-jährige »zieht« es zwar in den PR-
Bereich, lernte aber in ihrem Diplom-Studium
nicht, wie man einen Pressetext schreibt.

Sie lernte nicht, wie man die Konzeption für
eine PR-Aktion schreibt, die in der Praxis
funktioniert, sprich: die Gewinn bringt.

Wer soll sie also im PR-Bereich schon fest
anstellen? Und wer soll ihr ein festes Gehalt
zahlen? Wofür denn?

Eine Studien-Absolventin kann also noch so
viele Praktika hinter sich bringen - lernt sie
nicht irgend etwas, das ein Arbeitgeber in
Gewinn umsetzen kann, bekommt sie kaum einen
festen Arbeitsplatz.

Millionen angeblich gut ausgebildeter Menschen
in der Ausbildungsfalle!

Diese Ausbildungsfalle sieht so aus…

Junge Menschen absolvieren eine angeblich gute
Ausbildung. Zum Beispiel Journalistik. Sie
haben dann unendlich viel Theorie gelernt,
können z.B. den kommunikativen Denkansatz von
Professor A mit dem kommunikativen Denkansatz
von Professor B vergleichen … sie können aber
keine Reportage so gut recherchieren und so gut
schreiben, dass ihnen dafür jemand regelmäßig
Geld bezahlen will und ihnen dazu auch noch einen
festen Anstellungsvertrag gibt.

Der Haken liegt nämlich darin: Die Unis bilden
für Großbetriebe aus. Für den Studiengang
Journalistik holen sich die Professoren z.B.
Anregungen von Akademikern der Süddeutschen
Zeitung und der Zeit…

Und Uni-Absolventen, die dann tatsächlich bei
diesen Blättern landen, haben ein Riesenglück:
Sie erhalten bei diesen Blättern dann endlich
eine richtige Journalisten-Ausbildung.

Die Uni-Absolventen, die aber NICHT bei diesen
Blättern landen, haben ein Riesenpech: Die
meisten werden wohl nie richtige Journalisten
werden…

Viele hangeln sich von Praktikum zu Praktikum,
lernen dort aber nie so zu arbeiten, dass ihnen
jemand dafür einen festen Anstellungsvertrag
gibt. Sie bleiben ewige Dilettanten.

Einige erhalten doch einen Anstellungsvertrag.
Aber einen gefährlichen! Diesen Anstellungs-
vertrag erhalten diese Uni-Absolventen nur,
weil sie noch jung und daher noch »billig«
sind.

Sie machen den Job einige Jahre lang. Verlieren
sie ihn dann, stehen sie schlimmer da als
vorher: Über 30 Jahre alt und für die
Medienbranche daher uralt. Nach wie vor nur
äußerst theoretisch ausgebildet. Praxis-
erfahrung nur in einem Bereich, für den
Arbeitgeber nur Billigkräfte einstellen wollen.

Und weil sie für die Praxis trotz Uni-Abschluss
nur auf eine Schmalspur-Ausbildung
zurückgreifen, haben solche Absolventen auch
als freiberufliche Journalisten keinerlei
Chancen. Viele wissen ja nicht einmal, wie man
die Textverarbeitung Word professionell
anwendet.

(Nebenbei gesagt wäre die Obrigkeit schön blöd,
würde sie sich hervorragend investigativ
arbeitende Top-Journalisten heranbilden.)

Ähnlich ist das bei Studienschwerpunkten wie
Marketing. Deutsche Unis bilden Marketingleute
nur als Sachbearbeiter oder Trainees für
Großunternehmen wie Siemens oder BMW aus. Daher
lernen Marketingstudenten unendlich
komplizierten statistischen Rechen-Wirrwarr
…aber nicht, wie man zum Beispiel als kleiner
Verlag einen Newsletter auf den Markt bringt.

Das Diplom an der Wand reicht also nicht für
diejenigen, die keinen Unterschlupf bei großen
Unternehmen oder beim Staat finden. Es genügte
vielleicht früher. Da holten sich Unternehmen
Absolventen von der Uni und bildeten sie dann
selbst für langfristigen Einsatz aus.

So langfristig denken heute viele Unternehmen
nicht mehr. Können sie nicht. Zu schnell
verändert sich die Welt.

Was also tun, wenn Sie Germanistik,
Journalistik, Marketing oder ähnliche Fächer
studiert haben und sich nun als Werbetexter
etablieren wollen?

Das Wichtigste: Vergessen Sie Ihr Uni-Papier!

Ich las mal in einem Texter-Forum das hier:
»Ich bekomme einfach keine Aufträge. An meiner
Ausbildung kann das nicht liegen, schließlich
bin ich Germanistin.«

Ähnliche Selbstüberschätzung höre und lese ich
auch immer wieder von Absolventen, die von
privaten Institutionen (z.B. Werbeakademie)
ausgebildet wurden: »Ich habe doch ein Diplom
als Werbetexterin, da muss ich zur Übung keine
journalistischen Texte schreiben… das habe
ich nicht nötig.«

Vergessen Sie’s!

Niemand braucht Diplom-Werbetexter!

Unternehmen brauchen mehr Umsatz, mehr Gewinn,
mehr Verkauf. Keine Diplomanden.

Kommt jemand zu ihnen und sagt, »guten Tag, ich
bin Werbetexter, hier ist mein Diplom«, so
interessiert das die Unternehmen wenig.

Viel mehr interessiert es diese Unternehmen,
wenn ihnen jemand mehr Umsatz, mehr Gewinn,
mehr Verkauf bringt. Egal, ob mit oder ohne
Diplom.

Vergessen Sie auch den Blödsinn von der
angeblichen Überqualifikation.

Da berichtete der SPIEGEL zum Beispiel, dass die
anfangs genannte Diplom-Betriebswirtin Mireille
jetzt einen Halbjahres-Job als Verkäuferin in
einem Schmuckgeschäft hat…

Ist sie dafür überqualifiziert? Weil sie ein
Diplom hat?

Das würde ja bedeuten, dass sie dank Diplom
zwei, drei mal mehr verkauft als ihre
Kolleginnen ohne Diplom!

Verkauft sie aber weniger, dann ist sie für
ihren Job unterqualifiziert. Trotz Diplom!

Lassen Sie sich nicht veralbern… es ist
einfach so, dass jetzt mit der Globalisierung
Leistung mehr zählt als Papier.

Verlassen Sie sich also nicht auf Ihr Papier.
Viele glauben, mit einem Diplom in der Tasche
müssen sie nicht mehr so hart arbeiten. Glauben
Sie das nicht!

Was also tun? Vergessen Sie Ihr Diplom, wenn
Sie erfolgreiche Texterin/erfolgreicher Texter
werden wollen. Und arbeiten Sie knallhart.
Entwickeln Sie Ihr eigenes Ausbildungs-
programm (wenn Sie niemanden finden, der Sie
ausbildet)…

Sammeln Sie Werbebriefe. Schreiben Sie sie
ab und ergründen Sie genau, wie einzelne Teile
(Einstieg, Schluss, etc.) geschrieben sind.

Lesen Sie im Internet alles, was Sie über
Ihre Textart finden können.

Laden Sie sich vom Internet gute Werbe-
Beispiele runter, schreiben Sie sie übungs-
halber ab…

Rufen Sie E-Books zu Themen ab, die Sie
interessieren.

Besuchen Sie Schreib-Seminare, möglichst in
den USA. Auch solche Seminare, die nicht direkt
mit Werbung zu tun haben (z.B. Seminare für
Schreiber von Kurzgeschichten und Romanen).

Schreiben Sie viel. Jeden Tag. Egal, was.

Als Leitlinie für Sie als Direct-Mailing-Texter
sollte die typische Ausbildung in den USA
gelten…

Als akademische Qualifikation verlangen dort
Arbeitgeber meist einen Bachelor’s Degree in
English. Akzeptiert werden — an zweiter und
dritter Stelle — auch a) Degrees in Journalism
oder b) in Advertising and Communication.

Wichtig dabei: Ein English-Degree ist was
völlig anderes als ein deutscher MA in
Germanistik. Er basiert auf sehr praxisnahen
Lehrplänen…

Die Studenten lernen alle Basics guten
Schreibens. Sie wählen dann unter Dutzenden
hoch interessanter Kurse aus: Berichte
schreiben, Essays schreiben, Kurzgeschichten
schreiben, Romane schreiben… etc.

Die ganze Palette des Kreativen Schreibens
also. Da werden Dialoge geübt. Der Aufbau einer
Kurzgeschichte. Tipp: Besorgen Sie sich von den
besten Schreib-Colleges Bücherlisten …und
bestellen Sie dann, was Sie interessiert.

Ich schwör’s Ihnen: Diesen Brief fing ich nicht
mit dem Vorhaben an, dass ich Ihnen mein E-Book
»Sieger-Werbebriefe, die wie verrückt verkaufen«
verticke. Aber ich meine, es zeigt Ihnen schon
sehr praxisnah, wie Sie als Texter erfolgreich
sind. Deshalb erwähne ich es hier.

Sehen Sie sich einfach unter
www.coin-sl.com/texter
an, was ich Ihnen zu sagen habe.

Außerordentlich wichtig finde ich auch den
Texterkurs, den Sie hier finden:
www.werbetexten.org
(ich habe dazu keinerlei wirtschaftliche Verbindung,
ich gebe Ihnen diesen Tipp nur als Schreibkollege).

Eines verspreche ich Ihnen:

Es ist ein großer Unterschied zwischen dem
Arbeitsmarkt der Theoretiker, die sich auf ihre
Uni-Diplome verlassen, und dem Arbeitsmarkt der
Praktiker, die sich genau ansehen, was der
Markt braucht, und dann das auch lernen und
praktizieren.

Und am allermeisten erfolgreich sind diejenigen
Schreiber, die mit fast schon drogenhafter
Begeisterung schreiben, schreiben und schreiben
…egal, was Arbeitsmarkts-Experten
prophezeien.

Mit freundlichen Grüßen
Peter J. Beck
www.coin-sl.com/texter

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