Direct Mailers Roundtable

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Wie Sie Speedwriting lernen

17. August 2006

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Direct Mailer’s Roundtable
peterjuergenbeck@coin-sl.com

17. August 2006

WIE SIE SPEEDWRITING LERNEN

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Liebe Leserin, lieber Leser,

was ich Ihnen heute erkläre, das praktiziere ich
gerade jetzt… ich schreibe Ihnen ganz schnell -
ganz schnell!!!! - einen Text, obwohl ich das
heute gar nicht wollte…

An diesem Donnerstag wollte ich Ihnen also keinen
Direct Mailer’s Roundtable schreiben.

Diesen Brief wollte ich eigentlich übers Wochenende
schreiben. Mir erst lang und breit überlegen, was
ich Ihnen schreibe….

Erst im Kopf eine Gliederung und einige
Textpassagen ausdenken …dann eine Tasse Tee
kochen …und mir dann viiiiiiiiel Zeit zum
Schreiben lassen.

Sie kennen diese Hinauszögerei… sie ist grausam
…sie ermüdet. »Procrastination« nennen unsere
US-Texter-Vorbilder das. (Da er aus dem
Lateinischen kommt, gibt’s den Ausdruck auch in
Deutsch.)

Das Gegenteil davon nennt sich Speedwriting.

Speedwriting basiert auf dem »Assoziativen
Schreiben«. Dabei schreiben Sie einfach los. Den
attraktivsten Gedanken aus dem Satz, den Sie
gerade schreiben, führen Sie im nächsten Satz
fort. Den attraktivsten Gedanken dieses Satzes
führen Sie dann im nächsten Gedanken fort.

So ein Speedwriting musste ich schon längst als
Boulevard-Journalist praktizieren. Stellen Sie
sich vor, Sie sitzen um 1 Uhr nachts allein beim
Nachtdienst in der Redaktion, da kommt von den
Nachrichtenagenturen die Information, dass ein
wichtiger Politiker verunglückt ist…

Sie holen zu den Agenturmeldungen weitere Infos
aus dem Fernsehen, von der Polizei, von weiteren
Informanten, die jetzt noch auf den Beinen sind,
oder die Sie einfach aus dem Bett klingeln.

»In 20 Minuten brauchen wir die Geschichte«,
drängelt Sie am Telefon der Chef vom Dienst aus
Hamburg.

Da bleibt nur eins: Losschreiben… Speedwriting,
Assoziatives Schreiben.

Damals machte ich das intuitiv immer besser.
Blieb mir ja auch nichts anderes übrig. Sonst
hätten die mich schnell rausgeschmissen.

Schön wär’s, Sie könnten das irgendwo richtig gut
lernen. Mein Traum - würde ich nochmals ganz von
vorne anfangen - wäre nach wie vor der
Studiengang »Creative Writing« an einem College
in den USA….

Dort lernen Sie alles übers Schreiben. Von der
Pike auf. Zuerst ohne Hinblick darauf, was Sie
später schreiben wollen: Reportagen, Nachrichten,
Reden, PR-Texte, Verkaufsbriefe, etc.

Ohne Creative-Writing- Studium geht’s aber auch.
Holen Sie sich einfach selbst Ihre Unterrichts-
mittel zusammen. Die meisten finden Sie in den
USA. Sie lernen z.B. viel aus Büchern übers
Schreiben von Kurzgeschichten. Oder aus Büchern
über journalistische Schreibstile. Oder wie man
Gruselgeschichten schreibt. Oder Biografien.

Oder REDEN!!!!!!!!

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine
Vortragsveranstaltung. 200 Zuhörer. So an die
fünf oder sechs Redner haben schon gesprochen.
Sie sind vom vielen Zuhören schon etwas ermüdet.
Die Veranstaltung ist schon bald vorbei.

Da zeigt plötzlich jemand auf Sie: »Frau/Herr
schreibt super Werbebriefe …erst kürzlich habe
ich ein tolles Beispiel von ihr/ihm gelesen.«

Mit donnerndem Applaus werden Sie ans Rednerpult
genötigt: »Erklären Sie uns doch bitte Ihre
erfolgreiche Arbeits-Philosophie… «

Für viele US-Texter, die ich in den USA kennen
lernte, ist so was überhaupt kein Problem. Die
stehen auf, gehen ans Rednerpult, machen ein
kleines Späßchen …und plötzlich reden und reden
die. 50, 100 oder 200 Verleger, Kollegen und
Marketingmanager hören gespannt zu.

Die US-Kollegen können das. Die lernen das schon
an der Highschool. Intensiv dann aber am College.
Gut reden, gut argumentieren können gehört in den
USA zur Allgemeinbildung demokratischer Bürger.

Gestern erst sah ich dagegen im Mittagsmagazin
von SAT.1, wie deutsche Bürger bei der Jobsuche
stottern: »Könnte ich mich bei Ihnen als xy
bewerben?« Demütigend!

Ich sah diese SAT.1-Sendung und noch am selben
Tag bekam ich ein E-Mail von einem US-Kollegen,
den ich sehr schätze: Er empfiehlt darin allen
Texter-Kollegen, dass sie reden lernen. Er nannte
ihnen dazu einen US-Kurs auf CDs.

So kam ich auf die Idee, dass ich Ihnen diesen
Brief hier schreibe. Denn das Reden halten -
zumindest aber schreiben - können, DIE Fertigkeit
überhaupt für Texter ist, erkannte ich schon
spätestens vor 3 Jahren sehr intensiv.

Ich schrieb damals ein Werbe-E-Mail, das mir sehr
gut von der Hand ging. Es war für den Reden-
Berater - ein Loseblatt-Werk für Profiredner
www.redenberater.de

Schon damals fiel mir auf, welch starke
Parallelen Reden schreiben mit allen anderen
Schreibgattungen hat. Wie sehr die
Vorgehensweisen der Redenschreiber auch die
Vorgehensweisen z.B. der Werbetexter sind.

Sehen Sie sich das einfach mal an. Auf der
Website des Reden-Beraters finden Sie sofort
einige Beispiele. Sie wissen dann, was ich meine.

Sie können sich dort auch einen kostenlosen
Newsletter abrufen.

Das Loseblatt-Werk könnte für Sie aus 3 Gründen
interessant sein…

a) Sie halten öfter mal eine Profi-Rede

b) Sie wollen Kunden gegenüber überzeugender
auftreten

b) Sie sind, wie viele Schreiber, stockneugierig
auf andere Schreibgattungen

c) Sie wollen neue Schreibtricks kennen lernen

d) Sie möchten als Texter auch Reden schreiben
(so was könnte ich mir für viele Kollegen sehr,
sehr gut vorstellen)

Das Texten für dieses Loseblatt-Werk ging mir
also leicht von der Hand, weil’s so viel mit
meinem geliebten Beruf Werbebrief-Texten zu tun
hat.

Gespannt las ich z.B. das Kapitel über
Assoziatives Reden bzw. Speedwriting.

Schmökern Sie einfach mal übers Wochenende auf
der Site http://www.redenberater.de

Ist spannend und bringt Ihnen als Schreiber viel
Neues.

Und machen Sie sich hin und wieder den Spaß, dass
Sie ganz bewusst schnell schreiben. Dass Sie sich
also hinsetzen und richtig Spaß dabei haben, wie
Sie Ihren Text in den PC fetzen.

Stellen Sie sich dabei einfach vor, Sie sind
Reporter bei einer tollen Traumzeitung wie dem
»Miami Herald« oder der »Washington Post« und
hämmern die nächste Watergate-Story in die
Maschine.

Stoppen Sie, wie schnell Sie eine Manuskriptseite
runtertippen.

Eines verspreche ich Ihnen: Sie können immer
schneller schreiben, als Sie gerade glauben. Ich
merkte das, als ich nach einigen Jahren
Zeitschriften-Redakteur wieder zur Tageszeitung
zurückging…

Eine Geschichte, an der ich bei der Zeitschrift
einige Tage rumkaspern durfte, musste ich bei der
Tageszeitung wieder in zwei Stunden schreiben.

Als Schreiber wird man schnell mimosenhaft. Legen
Sie daher immer wieder mal ein paar Speedwriting-
Sprints ein. Rattern Sie also immer wieder mal
schnell einen Text in die Maschine.

Darf ich Ihnen noch ein paar Speedwriting-Tipps
für Word geben?

a) Tippen Sie vor und nach einem Wort einen “*”,
wird das Wort automatisch *fett*.

b) Tippen Sie vor und nach einem Wort einen “_”,
wird das Wort automatisch _kursiv_.

c) Merken Sie während des Schreibens, dass Sie
ein Wort besonders oft tippen müssen, so erfinden
Sie dazu schnell eine Tastenkombination, z.B.
»xy« und ersetzen sie die dann mit der
Suche/Finde-Funktion mit Ihrem häufigen Wort.

So, das war’s. Trotz allem Speedwriting habe ich
für diesen Brief doch wieder über 2 Stunden
gebraucht.

Aber Sie sind’s mir wert!

Mit freundlichen Grüßen
Peter J. Beck
www.coin-sl.com/texter
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